Frau Dr. Schütt war Leiterin der Graphischen Sammlung des Städel Museums in Frankfurt für den Bereich ab 1750 bis zur Gegenwart. Jetzt ist sie mit 61 Jahren viel zu früh gestorben.

Sie war für uns die hervorragende Partnerin bei der Erfüllung unserer Stiftungsaufgabe, die Graphische Sammlung des Museums mit jährlichen Zuwendungen zum Erwerb von Werken der Druckgraphik zu fördern.

Aus Anlass ihres Todes haben wir in dankbarer Erinnerung an sie aus dem Besitz der Stiftung eine Lithographie von Jasper Johns dem Städel Museum geschenkt.

„Heinz Friederichs, der nach 1945 den im Krieg zerstörten Karosseriebaubetrieb seiner Familie wieder aufbaute und rasch zu einem erfolgreichen Unternehmen machte, richtete seine Kunstinteressen Anfang der sechziger Jahre auf die Druckgraphik des 20. Jahrhunderts. Auftakt für seine sammlerischen Aktivitäten war die Erwerbung einer Gruppe von großformatigen Nolde Farblithographien von 1913. Es folgten Erwerbungen aus dem druckgraphischen Oeuvre von Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Max Beckmann, Pablo Picasso und schließlich Jasper Johns. Das Interesse an der handwerklichen Seite schlug sich auch in den Ankäufen der Werke von Horst Janssen nieder. Trotz des Schwerpunktes Druckgraphik wurden auch immer Aquarelle und Zeichnungen dieser Künstler erworben.

Schon Ende der sechziger Jahre stellt sich ein freundschaftlicher Kontakt zu Dr. Margret Stuffmann ein, die als Leiterin der Graphischen Sammlung Heinz Friederichs oft im Studiensaal begrüßen konnte. Heinz Friederichs schulte sich im Umgang mit den Originalen der Städelschen Sammlung. So wurde er zum Kenner, für den unmittelbare Anschauung wichtiger war als theoretische Erörterung. Kurz vor seinem Tode im Jahre 1991 haben Heinz und Gisela Friederichs große Teile des Firmen- und Privatvermögens in eine Stiftung eingebracht. Wenn auch der Großteil der im Statut festgelegten Zuwendungen soziale Aufgaben unterstützt, wurde der Betrag von DM 50.000 (€ 25.000) jährlich für die Graphische Sammlung im Städel festgeschrieben. Seit Anbeginn bis heute sind der Graphischen Sammlung nahezu 600.000 € für Erwerbungen zur Verfügung gestellt worden.

In Gesprächen mit Frau Stuffmann wurde besprochen, die Verwendung der Mittel zu bündeln in den Ankauf amerikanischer Druckgraphik von Pop Art bis heute. Der Stiftungsvorstand konnte sich dabei auf die Sachkenntnis von Frau Stuffmann verlassen. Diese fruchtbare Zusammenarbeit mit Frau Stuffmann ging bruchlos mit ihrer Nachfolgerin Frau Dr. Jutta Schütt weiter. Über viele Jahre war es immer eine Freude, sich mit den Vorschlägen von Frau Schütt zu beschäftigen. Die griffen weiter nach vorne, und die Werke von Aktuelleren der Kunst wusste sie den Vorstandsmitgliedern bei Präsentation der Neuerwerbungen immer besonders intensiv nahezubringen, wodurch diese Präsentationen immer zu besonderen Ereignissen wurden.

Teile der Sammlung Friederichs gingen in den Besitz der Stiftung über darunter auch einige Lithographien von Jasper Johns. Dazu gehört auch die 7 aus der Zahlenserie von 1968, die unter den zehn Blättern der Reihe das populärste ist. In Erinnerung und als Dank des erfreulichen Zusammenwirkens mit Frau Schütt schenkt die Friederichs Stiftung diese Jasper Johns Lithographie der Graphischen Sammlung des Städel. Für die beiden von Frau Stuffmann Ende der siebziger Jahre angekauften Fassungen der Coat Hanger Lithographie von 1960 ist nach Meinung des Stiftungsvorstandes die 7 eine gute Ergänzung.

Mit dieser Dedikation verbindet sich bei dem Stiftungsvorstand die Hoffnung, dass auch zukünftig das Zusammenarbeiten in gleicher Weise weitergeht.

Dr. Bert Rauscher
Gisela Friederichs
Erich Schneider

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